Das war wiedermal ein Highlight in der Reihe der Kulturveranstaltungen unseres Vereins: der Vortrag von Birgit Jochens, der Leiterin des Heimatmuseums Charlottenburg-Wilmersdorf.

Einleitend gab Irene Fritsch einen kurzen Rückblick über drei Jahre erfolgreichen „LietzenseeTreff“ im Piano-Café, der von Anfang an von Freunden und Nachbarn des Lietzensees erfreulich angenommen wurde und mit durchschnittlicher Besucherzahl von 25 Personen pro Veranstaltung ein voller Erfolg ist. Manche Themen zogen auch mehr als 50 Interessenten an, z.B. die Vorstellung seiner Architektur von Prof. Baller, oder sogar über 100 Personen, wie der Vortrag im ehemaligen Reichskriegsgericht (am Lietzensee) von Prof. Weber, der über die Prozesse in der Nazizeit sprach, die hier stattfanden.
Diesmal war Birgit Jochens eingeladen, die ja nicht nur die Leiterin eines Berliner Heimatmuseums ist und viele Ausstellungen mit unterschiedlichsten Schwerpunkten veranstaltet, sondern selbst auch Autorin oder Herausgeberin zahlreicher Bücher ist. Sie hielt einen Vortrag mit Bildern über „Häuser und Menschen am Kurfürstendamm“, dem ihr jüngst erschienenes Buch zugrunde liegt. Informativ und unterhaltsam erzählte sie von herrschaftlichen Neun-Zimmer-Wohnungen – plus Abstellräumen! – , vom Schicksal ihrer großbürgerlichen, oft jüdischen Bewohner, von Dienstmädchen, die auf Hängeböden schliefen, vom Gestank der Kuh- und Schweineställe im Keller der Häuser, von magischen Sitzungen bei Hanussen und vieles mehr.

Es war eine beeindruckende Veranstaltung und entsprechend groß der Applaus nach diesem einstündigen Gang durch die Geschichte von Berlins bekanntestem Boulevard. Im anschließenden Gespräch beantwortete Frau Jochens ausführlich und gutgelaunt die Fragen der Zuhörer.

Irene Fritsch