Die Vorbereitungsarbeiten zur Sanierung der Kleinen Kaskade gehen nur langsam voran. Es hat sogar einen Rückschlag ergeben: Vorgesehene Finanzmittel mussten gemäß BVV-Beschluss im Februar 2019 zugunsten der Renovierung des Schöler-Schlösschens aufgegeben werden, Personalmangel, mangelnde Prioritätensetzung und der Verdacht auf eventuelle Kampfmittel im Erdreich der Kaskade führen zu erheblichen Verzögerungen. Die Initiativgruppe „Sanierung der Kleinen Kaskade“ will, teils mit Hilfe der BVV und der zuständigen Ausschüsse, den Druck mit Blick auf eine noch rechtzeige Sanierung zum 100-jährigen Lietzenseejubiläum Mitte 2020 erhöhen.


Schreiben (Mail) an Herrn Baustadtrat Schruoffeneger vom 13.09.2019 (Kopien an Bürgermeister Naumann, BVV-Fraktionen sowie ausgewählten Mitgliedern der Ausschüsse für Umwelt/Grünflächen sowie Haushalt)

 

Sehr geehrter Herr Schruoffeneger,

wie Ihnen bekannt ist, unterstützt unser Verein „Bürger für den Lietzensee e. V.“ mit seinen über 200 Mitgliedern das Grünflächenamt bei der Pflege, Instandhaltung und Entwicklung des Lietzenseepark. Wie ebenfalls bekannt machen wir und viele andere Freunde des Lietzenseepark uns mit Blick auf das 100-jährige Jubiläum in 2020 große Sorgen um die rechtzeitige Sanierung der seit 2002 (!) vor sich hin marodierenden Kleinen Kaskade, die ja ein wesentlicher Bestandteil des Gartendenkmals ist. Auf der letzten BVV-Sitzung am 22.08.2019 wurde mit großer Mehrheit ein Antrag angenommen, in dem Sie aufgefordert wurden, „alle Möglichkeiten zu prüfen, wie die zugesagte Sanierung bis zum Frühjahr 2020 noch realisiert werden kann und der BVV über die vorgesehenen Schritte zur Beschleunigung zu berichten.“ Die „Initiative Sanierung der Kleinen Kaskade“ innerhalb des Vereins „Bürger für den Lietzensee e. V.“ hat hierzu folgende Anmerkungen bzw. Fragen:

  1. In der BVV-Sitzung verwiesen Sie u.a. auf den Personalmangel in Ihrer Verwaltung als Grund für Verzögerungen bei der Sanierung der Kaskade und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass derzeit laufende Rekrutierungsaktivitäten zur Einstellung von zwei neuen Fachkräften führen und somit der Beschleunigung des Sanierungsvorhabens dienen sollten.
    Frage: Wie ist der Stand in dieser Angelegenheit? Ggfls. sollte unserer Meinung nach auch geprüft werden, ob externe Unterstützung zur Entlastung des Grünflächenamtes beitragen und die Ausschreibung und Vergabe beschleunigen könnte.
  1. Sie verwiesen ebenfalls auf eventuelle Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg im Erdreich der Kaskade als Verzögerungsgrund. Wir haben gehört, dass eine Untersuchung auf Kampfmittel zwischenzeitlich erfolgt sein soll und dass nichts gefunden wurde.
    Frage: Können Sie die Kampfmitteluntersuchung mit diesem Ergebnis bestätigen?
  1. Auf der BVV-Sitzung informierten Sie ebenfalls, dass die Bauplanung bereits seit längerer Zeit vorliegt, die Vermessungsarbeiten zwischenzeitlich abgeschlossen seien und der noch ausstehende Technische Teil (Wassertechnik??) Ende August vorliegen würde.
    Frage: Wenn dem so ist und keine Kampfmittel gefunden wurden, stände doch jetzt im September einer umgehenden Einleitung der Ausschreibung für die eigentlichen Sanierungsarbeiten nichts mehr im Wege.
  1. Nach dem Hickhack um die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln [Einplanung in DHH 2016/17 und Wiederherausnahme, dann erst gar keine Berücksichtigung im DHH 2018/19, dann Finanzmittelzusage in Verbindung mit Sanierungsbeschluss im November 2018, dann keine Berücksichtigung im Investitionsplan durch BVV-Beschluss im Februar 2019 (mysteriös und widersprüchlich: BVV-Beschluss 11/2018 und BVV-Beschluss 02/2019, sind die Mittel zum Schöler-Schlösschen hin verschoben worden?), jetzt Ankündigung einer Mittelreservierung aus „Baulicher Unterhaltung“] haben wir folgende Fragen:
    1. Wie kam es zum Widerspruch zwischen den BVV-Beschlüssen vom November und dem mysteriösen Beschluss vom Februar 2019?
    2. Wie sicher ist die „Reservierung“ von Mitteln aus „Baulicher Unterhaltung“?
    3. Zu wann stehen diese Mittel zur Verfügung?
    4. Wie hoch sind die Mittel?
  2. Es war vorgesehen, dass das Grünflächenamt die Ergebnisse der Gesamtuntersuchung  Interessenten aus unserem Verein präsentiert.
    Frage: Wann findet die Präsentation statt?
  1. Forderung: Wir „Bürger für den Lietzensee“ fordern den umgehenden Beginn der Ausschreibung und der anschließenden Durchführung der Sanierungsarbeiten. Sollte die Sanierung bis zur Feier Mitte 2020 doch noch nicht abgeschlossen sein, wäre das äußerst bedauerlich, aber Bauzäune wären zumindest ein Signal, dass endlich etwas passiert!

Aber wir hoffen, dass trotz der bisherigen vielfach negativen Erfahrungen mit dem Fortschritt in der Sanierungsfrage die BVV, der Baustadtrat und das Grünflächenamt an einem Strang ziehen und die Sanierung bei forcierter Prioritätensetzung doch noch rechtzeitig zum Jubiläum Mitte 2020 vorantreiben.

Wir werden mit Nachdruck auf Fortschritte pochen, regelmäßig nachfragen und uns auch bei Bedarf mit den Pressemedien in Verbindung setzen, um unseren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. 

Eine Kopie dieser Mail werden wir an die Fraktionen in der BVV leiten.

In der Hoffnung auf einen gemeinsamen Erfolg und mit freundlichen Grüßen

 

Herzliche Grüße

i.V. Heinz Wermer
Sprecher der Initiativgruppe „Sanierung Kleine Kaskade“
(Direktkontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!;
Tel 030-3216880 bzw. 0173-6489689)

i.V. Irene Fritsch
Stv. Vorsitzende „Bürger für den Lietzensee e.V.“